Kann man Batman, Hulk oder Mr. Hyde und Bulgarian Cartrader in einem Atemzug nennen? Mit einem Zwinkern vielleicht. Zumindest eine Sache eint die vier: Das andere Ich. Ist er der typische Bulgare oder doch die deutsche Kartoffel aus dem Schwabenland? Mensch, er kann doch beides sein - mit dieser Ambivalenz spielt er schließlich gerne.
Einst in Sofia geboren, 1990 als 4-Jähriger nach Deutschland gezogen und mittlerweile in Berlin wohnhaft, zieht Daniel Stoyanov seit kurzem mit seinen in frische Indiemusik getauchten Geschichten umher und lädt zu einer Reise nach Soulgaria ein. „Ein Abend in Soulgaria ist erfüllt von Tanz, sanften Moshpits, friedvollem Beisammensein und viel Humor – auch dem ein oder anderen Tränchen kann sich mancher Gast nicht erwehren.“ heißt es in der Ankündigung. Nachdem der Künstler in der Vergangenheit an einigen Werken von Seeed oder Marsimoto mitgewirkt und in Bands wie Malky gespielt hat, darf man ihn mittlerweile zum Glück als Solo-Künstler anhimmeln. Einige Preise hat Bulgarian Cartrader bereits abgeräumt, klar, und auch die ein oder andere Halle gefüllt. Nach seinem Debut-Erfolg „Motor Songs“ steht für 2025 das nächste Album in den Startlöchern, aber erstmal dürfen wir hautnah erleben, wie sinnliche Indiemusik, Hiphop, Soul, Jazz und Nuancen aus der Balkan-Region zusammenfließen.
Einflüsse der eigenen Wurzeln sind auch beim zweiten Act des Doppelkonzerts zu erwarten. Ein junges und aufregendes Vierergespann will auf die deutschen Bühnen dieser Welt losgelassen werden: Die belgische Band Ão, bestehend aus Frontfrau Brenda Corijn, Gitarrist Siebe Chau, Perkussionist Bert Peyffers und Jolan Decaestecker an den Keys und Bass.
Was die Musik so spannend macht, ist mit Worten schwer zu beschreiben. Der charakteristische Bandsound mischt Komponenten aus Saudade, Indie, Electronica, Global und Folk und schafft damit irgendwie eine ganz sanfte und warmherzige Atmosphäre. Wer Saudade nicht kennt: Das ist dieser träumerisch-sehnsuchtsvolle portugiesische Ton, eine zarte Melancholie und vor allem schon seit Jahrhunderten ein besonderer Nährboden für die Kunst. So schmiegen sich an den Saudade-Zauber und die tragende Stimme der Frontsängerin mit mosambikanisch-portugiesischen Wurzeln auf unverkennbare Weise südländische Gitarrenmusik, elektrische Perkussion und warme Ambient-Sounds. Wir freuen uns auf fesselnde Akustikeinlagen und raffinierte Songs voller Facettenreichtum und Gefühl.
Foto: Anneke D`Hollander / Jack Shelton
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